Barbara Schulze

 

Z3 ©Alexandra Rojas

Foto: Alexandra Rojas Gonzáles, 2016


Interviewsgespräche:
https://www.youtube.com/watch?v=V-ni5vVGAqY

Geboren in Frankfurt (Oder)

 

 "Welche persönlichen Erlebnisse und Erinnerungen haben Sie

hier zum historischen Ort?“

 

"Die Arbeitsstelle! Das war alles schon Schnaps, aber wir haben

auch Vipa und Virola hergestellt, weinhaltige Getränke. Vipa war

ein weißes weinhaltiges Getränk, Virola war ein rotes, also Rotwein.

Wissen Sie auch, dass wir Obst gepresst haben? Äpfel und

Weintrauben, das haben die Bauern angeliefert, wir gepresst

und dann haben sie sich das wieder abgeholt –Apfelsaft und Traubensaft.“

 

„In welchem Gebäude befinden wir uns eigentlich gerade

[Wohnhaus Gubener Straße Nr. 9, Anm. d. Verf.]?“

 

„Dort wo die Familie Graßmann gewohnt hat. Unten hat der

junge Herr Graßmann gewohnt und oben die alten Graßmanns.“

 „Ich war nicht bei der Schnapsherstellung, da waren die älteren.

Aber wer nach 1973 noch hier gearbeitet hat, das kann ich nicht sagen.“

 

„Dort haben viele Frauen gearbeitet?“

 „Ja, sonst nur ein Schlosser für die Maschinen und die Herren aus

dem Büro, die die Buchhaltung gemacht haben. Und der Kutscher,

denn in den ersten Jahren wurde noch mit dem Wagen ausgefahren

hier in der Stadt.“

 

„Können Sie ungefähr sagen, wieviel Leute hier gearbeitet haben?“

„Ich würde sagen, circa 30.“

„Erzählen Sie uns, was Sie hier besonders schön fanden oder was

fanden Sie nicht schön, irgend etwas Besonderes?“

 

„Ein angenehmes Arbeitsklima! Jeder hat dem anderen geholfen,

ohne vorher zu fragen. Das war eigentlich alles selbstverständlich.“

„Hat der Ferdinandshof Denkmalwert für Sie? Soll man das

erhalten oder könnte man es abreißen?“

 

„Als Erhalt ja! Er gehört zu Frankfurt.“

 

„Frau Schulze, vielen Dank für das Interview.“